Dienstag, 9. April 2013

"Banana Blueberry Oatmeal Muffins" oder "Ode an den Muffin"

Liebe, süße Freundinnen & Freunde von Steff bäckt!

Ich weiß nicht ob ihr das kennt: Jeder Mensch kompensiert seine Gefühlsregungen anders. Manche treiben Sport, andere sammeln schräge Dingen in unvorstellbaren Mengen.
Manche Menschen essen Nutella mit dem Löffel aus dem Glas. Manche backen. Ich tue beides.

Es war also wieder einmal einer dieser Tage. Lang, stressig und zu nichts zu gebrauchen.
Da lächelt mich unvermutet eine mehr als reife Banane aus der Obstschale in der Küche an.
... und da auch der Gefrierschrank mal wieder abgetaut werden muss (Freiwillige vor!), kamen mir sofort die Heidelbeeren in den Sinn, die ich vor nicht all zu langer Zeit eingefroren hatte.
Das macht überhaupt Sinn: Heidelbeeren sind nicht gerade das günstigste Obst am Markt. Wenn sie aber im Angebot sind kauf ich die Dinger, wasche sie und frier sie ein. Dann hab ich immer frische Heidelbeeren, wenn die Lust auf Blueberry Muffins und co steigt.
Gesagt getan - Banane und Heidelbeeren auf den Küchentisch gepackt.
Spontanes Assoziations-Spiel: Woran denkt ihr bei Banane und Heidelbeeren? Obstsalat? Müsli?
Well... ich denke da an BBC Good Food's Banana, Blueberry & Oatmeal Muffins!
Dieses Rezept hab ich vor Ewigkeiten im Internet gefunden und damals auch gebacken. Da es sehr gut wurde, hab ich es natürlich behalten und abgelegt. ... und gestern wieder ausgegraben :-)
Überhaupt - momentan dreht sich ja in den Bäckereien, den ganzen kleinen hypermodernen, französisch anmutenden Designtortengeschäften und in vielen Hobbybackstuben alles um Cup Cakes.
Kleine feine bis zur Perfektion ausdekorierte Kunstwerke. Nicht, dass ich Cup Cakes nicht mag - im Gegenteil ich backe sie sehr gern. Aber: Was ist nur mit den Muffins passiert? Vor nicht all zu langer Zeit waren die Muffins doch noch modern, oder? Sind sie es noch? Sind sie zu Klassikern geworden? Ich jedenfalls bin bekennender Muffin Fan! Für mich muss der perfekte Muffin groß, ja fast atompilzartig, sein. Fluffig, nicht zu süß, saftig - und mit Geschmack oder Füllung. Klassiker sind natürlich Schokostückchen.
Aber Klassiker sind auch: Blueberry Muffins! Ja ok, wieder mal amerikanisch! Aber sie schmecken auch in Österreich! Ehrenwort!
Warum ich euch dieses Rezept nicht vorenthalten kann und will: es schmeckt nicht zu süß, ist leicht herzustellen und kann beliebig abgeändert werden - je nach Geschmack.
Hier mal ein kleiner Foto-Überblick über die Zubereitung - vielleicht inspirieren euch die Bilder ja zum nachbacken!

Hier nun wie versprochen das Rezept für 12 Banana Blueberry Oatmeal Muffins - sprich Bananen-Heidelbeer-Haferflocken/Müsli-Muffins

Ihr braucht:
300 Gramm Mehl
100 Gramm feinen braunen Zucker
50 Gramm Haferflocken (ich nehmer immer eine ungezuckerte Müslimischung - die hat man eher im Haus und die darin enthaltenen Nüsse, Trockenfrüchte und crunchy Bits geben dem Muffin das besondere Extra)
2 Bananen, mittelgroß und je reifer um so besser - perfekt um die Obstschale auszumisten :-)
280 ml Buttermilch*
5 TL Pflanzenöl (Raps, Olive, Mais, ...)
2 Eiweiß
150 Gramm Heidelbeeren (oder Beerenmischung - die gibt es auch gefroren)
1 TL Backsoda - alternativ 1 TL Backpulver
1 Prise Salz (ihr wisst schon - die tun wir überall rein!)
Zum Bestreuen: + 4-5 TL Zucker + 4-5 TL Haferflocken/Müslipulver
*Buttermilch habt ihr nie zu Haus? No Problem - Steff to the rescue: Gebt einfach 280 ml Milch in ein Gefäß und vermischt es mit einem Esslöfel Zitronensaft oder klarem Essig. 5 Minuten stehen lassen und verwenden. Zauberei! :-)

Zubereitung:
1.) Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.
2.) In einer Schüssel gut vermischen: Mehl, Müsli/Haferflocken, Soda/Backpulver und Salz. In der Mitte eine Mulde machen.
3.) In einer weiteren Schüssel die Bananen (ohne Schale, höhö) mit einer Gabel so richtig zermanschen. Dann die Buttermilch, das Öl und die beiden Eiweiß dazugeben und alles gut verrrühren.
4.) Jetzt wirds ernst. Die flüssigen Zutaten werden zu den trockenen gegeben. BITTE: Nicht wie wild rühren. Muffins sollen aufgehen und fluffig werden. Einfach in wenigen Handgriffen mit einem Kochlöffel alls grob vermengen. Zu guter Letzt noch die Heidelbeeren oder eure Beerenmischung (ich hab die Beeren gleich gefroren genommen, so bleiben sie besser in Form und werden beim Einrühren in den Teig nicht zu Beerengatsch) untermengen.
5.) Wie bleiben die Muffins so schön in Form? Entweder ihr kauft Papiermanschetten mit verstärktem Rand oder ihr gebt eure "hundsordinären" Papiermanschetten in ein Muffinblech (so wíe ich). Wenn ihr die (zugegeben, es gibt momentan total viele schöne bunte) Papiermanschetten einfach so aufs Blech setzt und den Teig einfüllt, fällt die Manschette wahrscheinlich auseinander und ihr habt flache, kuhfladenähnliche Teigdinger. (Gute Nachricht: Die schmecken aber immer noch lecker! :) Um euch Patzerei zu ersparen: am einfachsten könnt ihr den Teig mit einem Eisportionierer in die Papiermanschetten füllen. Hab ich auch gemacht - ging easy peasy.
6.) Fertig vorbereitete Muffins mit dem restlichen Zucker und den restlichen Haferflocken bestreuen.
7.) Ab in den Ofen für 20 Minuten.
8.) Warten, geduldig sein und auf keinen Fall einen heißen Muffin probieren. Wirlich! Tut das nicht - ich spreche aus Erfahrung.

Um die Zeit tot zu schlagen, hab ich während die Muffins abgekühlt sind noch eine kleine Menge Royal Icing angerührt und danach über die lauwarmen Muffins gegossen.
Das Icing ist über die Ränder der Muffins gelaufen und getropft - so, dass man sich beim Essen die Finger lecken muss und das Essen zum sinnlichen Genuss wird - ein Traum! ;-)

Letzter Erfahrungsbericht und Tipps: Ich hab etwas mehr Beeren genommen als im Rezept angegeben - schmeckt zwar gut aber: je mehr Beeren im Teig umso mehr Flüssigkeit entsteht. Und diese wiederum macht den Teig klebrig und dann bleibt beim Essen ein Teil des Muffins in den Papiermanschetten kleben. Und nichts ist blöder, als ein guter Muffinrest der sich nicht aus der Papiermanschette lösen lässt. (Dann versucht man das rauszuessen und isst die halbe Papiermanschette mit - alles schon da gewesen :)
Meinen KollegInnen hats geschmeckt! Meiner besseren Hälfte auch! ... und mir... auch!

Was mir noch eingefallen ist: Diese Muffins kann man wunderbar in jeden Diätplan einbauen: Obst, brauner Zucker, Müsli... ich mein, kommt schon! Braucht ihr noch mehr Argumente? Das ist ja fast ein Vitalfrühstück in Gebäckform! :-)

Ich hoffe, ihr hattet wieder Spaß beim Lesen und der oder die Eine ode Andere bäckt das Rezept nach.
Habt eine gute Woche - wir lesen uns - bäck on and stay sweet,
Steff

PS: Diese Muffins hab ich um halbzwölf Uhr nachts fabriziert. Was muss, das muss eben. Wann backt ihr so? Zwischendurch? Mittags? Nur am Wochenende?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen